„Das funktioniert mit einem grossen Mass an Flexibilität“

 

Das Gespräch mit Müller zum 50-jährigen Jubiläum: vom Maschinenbau in der Garage zum international erfolgreichen Modulkonzept.

Müller feiert 2015 sein 50-jähriges Firmenjubiläum. Damit zählt das Unternehmen nicht nur zu den etabliertesten der Branche. Es ist auch eines der innovativsten und hat sich in kurzer Zeit zu einem hochmodernen und international agierenden Unternehmen entwickelt. Ein zentraler Grund für den Erfolg: Müller hat von Anfang an die Wichtigkeit erkannt, den Kunden und dessen stetige Anforderungsveränderungen in den Mittelpunkt zu stellen.

Mit seinen Systemen und Modulen besetzt Müller seit der Jahrtausendwende das mittlere Segment bei den industriellen Document-Output-Centern. In diesem Segment geht es weniger um das Erzielen höchster Verarbeitungsgeschwindigkeiten als vielmehr um die wirtschaftliche Verarbeitung komplexer und kundenspezifischer Aufträge. „Das funktioniert nur, wenn die Anlagen ein großes Maß an Flexibilität mitbringen“, erläutert Geschäftsführer Robert Fortmeier. Mit dieser Flexibilität gelingt es dem oberbayerischen Maschinenbauer, in einem äußerst dynamischen Markt zu bestehen. Fortmeier: „Der Markt und die Anforderungen an die Anwendungen im Papier-Management ändern sich schneller denn je. Wir entwickeln unsere Anlagen stetig weiter, um die Flexibilität und Produktivität unserer Systeme zu erhöhen.“

 

„Es sind immer mehr Module geworden –
hinter dem Schneider und vor dem Schneider“ 

Flexibilität kennzeichnet die Firma Müller von Anfang an. Der erste Auftrag, den der Firmengründer Manfred Müller damals noch in Anstellung als Büromaschinenmechaniker bekam, war die Konstruktion eines Formularanlegers für Adressiermaschinen. Müller kündigte und machte sich selbstständig. Zunächst wurde in der elterlichen Garage gefertigt, im Keller lackiert und im Hof die Lackteile an Wäscheleinen zum Trocknen aufgehängt. Die Grundstücksfläche des Betriebs vergrößerte sich jedoch bald von 40 auf 4000 Quadratmeter. Dann änderte sich der Markt radikal, Adressiermaschinen spielten von heute auf morgen keine Rolle mehr. Müller musste sich neu ausrichten und konstruierte weitere Maschinen. Insbesondere mit der Entwicklung von Endlosschneideautomaten ab 1980 stieg Müller in die hochvolumige Dokumentenproduktion ein. „In den folgenden Jahren sind es immer mehr Module geworden – hinter dem Schneider und vor dem Schneider“, erinnert sich Betriebsleiter Christian Gratl, seit 27 Jahren bei Müller. Der Erfolg gab Müller recht. „Um den inzwischen umfangreichen Modul-Baukasten wirtschaftlich produzieren und warten zu können, wurde auf die Plattformstrategie mit Gleichteilekonzept umgestellt, so wie es heute auch alle Autohersteller machen“, sagt Gratl. Ein weiterer großer Schritt war die Präsentation des ersten Kuvertiersystems im Jahr 2003. Und dies ist auch der Bereich, für den  Müller heute noch am meisten bekannt ist. „Müller hat sich vom ausschließlichen OEM-Partner und dem ersten Anbieten eigener Module hin zu einem Lösungsanbieter für flexible und automatisierte Papier-Management-Systeme entwickelt. Das modulare und taktbasierte Konzept ermöglicht uns maximale Flexibilität und eine unerreichte Dokumentensteuerung“, erläutert Marketing- und Vertriebsleiter Max Andelshauser.

 

„Wir können genau den Dokumenten-Workflow abbilden,
den der Kunde benötigt“

Denn bei Müller kauft der Kunde seine Anlage nicht von der Stange. Jedes System wird kunden- und zum Teil anwendungsspezifisch gefertigt. Josef Flörs, verantwortlich für die Entwicklung von Lösungen und den technischen Vertrieb: „Mit dem Konzept aus über 100 Einzelmodulen, die alle untereinander kompatibel sind, können wir genau den Dokumenten-Workflow abbilden, den der Kunde benötigt. Wir erleben immer wieder, dass der Kunde nach der ersten Installation für seine Auftragsbearbeitung noch weitere Anforderungen berücksichtigen möchte: heften, kleben, stapeln oder auch verpacken. Wir können unsere Systeme genau so konfigurieren, dass alle Anforderungen in einer Linie abgedeckt werden.“ Für den Kunden bedeutet das nicht nur einen Preisvorteil in der Anschaffung, sondern auch eine höhere Produktivität durch eine optimale Auslastung der Anlage. Ändern sich die Anforderungen im Laufe der Zeit, können einzelne Module ergänzt oder ausgetauscht werden. „So bleiben die Module unserer Systeme Jahrzehnte in Betrieb, was natürlich auch der hochwertigen Verarbeitung geschuldet ist“, so Flörs.

 

„Wir fokussieren immer intensiver auf den grafischen Bereich“

Veränderungen gibt es in der Branche genügend. Im Transaktionsbereich, dem ursprünglichen Geschäftsfeld von Müller, steigt die Vielfältigkeit – die Verarbeitungsmengen aber sinken. „Dieser Trend kommt uns sehr entgegen: größere Flexibilität, komplexere Aufgaben, höhere Automatisierung. Um diesen Ansprüchen gerecht werden zu können, erweitern wir ständig das Portfolio. Zusätzliche Module und Funktionalitäten, die sich in bestehende Linien perfekt einfügen, stehen dabei in unserem Fokus“, erklärt Max Andelshauser. Zu diesen Entwicklungen zählt zum Beispiel das neue Full-Page-Scanning in dem Produktbereich Verifizieren. Es erlaubt die freie Wahl des Codes und dessen Platzierung auf dem Dokument bei gleichzeitiger Archivierung der Dokumente als Bild- und Metadaten. So können unterschiedlich aufgebaute Dokumente sofort und ohne Anpassung der Hardware verarbeitet werden. „Insgesamt begegnen wir den Veränderungen mit verschiedenen Strategien“, erläutert Geschäftsführer Robert Fortmeier: „Zum einen entwickeln wir unsere Transaktionssysteme in Richtung Direct Mail weiter. Die Module wurden ausgebaut und können nun sehr komplexe Aufträge verarbeiten. In diesen Strategiebereich fallen auch die Entwicklungen von so genannten Self-Mailern als Pressure- oder Hot-Melt-Sealer. Zusätzlich fokussieren wir intensiver auf den grafischen Bereich. Der Digitaldruck hält dort immer mehr Einzug. So werden inzwischen viele Broschüren, Bedienungsanleitungen oder Bücher produziert. Wir bedienen den grafischen Markt zwar erst seit wenigen Jahren, haben aber schon einiges auf den Weg gebracht. In erster Linie zählen dazu unsere Schneide- und Automatisierungslinien für den Bereich der kleinauflagigen Buchpublikationen: Book-of-One, Short-Run-Books oder auch Voucher-Books.“ Diese Entwicklungen finden großen Anklang – im nationalen wie auch im internationalen Markt. Allein im Jahr  2014 verkaufte Müller mehr als 70 Prozent seiner Anlagen ins Ausland. Max Andelshauser: „Das Engagement der Firma auf internationalen Märkten ist nicht gänzlich neu. Seit 2008 ist Müller vermehrt auf Messen international präsent, wie zum Beispiel auf der Ipex, der All-in-Print in China und natürlich auf der drupa. Seit 2013 haben wir das Thema dann nochmals verstärkt in den Fokus gerückt.“ Das Vertriebsnetz wird erfolgreich weiter ausgebaut. Auch im Ausland ist es immer wieder das Modulkonzept mit dem Müller punktet. Ein Beispiel dafür ist die zweitgrößte Privatbank der Türkei, an die eine Endlospapier-Anlage mit mehreren Ausgängen verkauft wurde, darunter Multiformat-Kuvertierer und Einzelblatt-Stapel-Auslage, oder eine mexikanische Sicherheitsdruckerei, für die eine multifunktionale Kartenapplikations- und Kuvertiereinheit konfiguriert wurde. Hier werden nicht nur mehrere Karten auf ein Blatt und an verschiedenen Stellen aufgebracht, sondern auch noch eine spezielle Software zum 100-prozentigen Tracking und Recording aller Abläufe eingesetzt.

 

„Die starke Vernetzung ist seit Jahren Teil unserer Strategie und wird weiter ausgebaut“

„Die Welt wird sich immer schneller drehen und in immer kürzeren Zeitabständen Anpassungen fordern. Ganz gleich ob es sich um den Transaktionsbereich, Direct Mail oder den grafischen Markt handelt: Unser Produktkonzept ist prädestiniert,  diese raschen Veränderungen mitzumachen. Was weiterhin entscheidend ist, ist die starke Vernetzung mit Produktpartnern, wie Druckerhersteller oder Softwareanbieter. Das ist seit Jahren Teil unserer Strategie und soll auch in Zukunft weiter ausgebaut werden“, so Geschäftsführer Robert Fortmeier. Ein Bereich, der 2015 und 2016 im Fokus steht, sind General Commercial Printer. Dafür wird Müller mit neuen Modulen aufwarten. Im Fokus bleibt aber immer der Kunde mit seinem Bedarf nach spezifischen und flexiblen Lösungen.

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